Schulleitung

Was wir gerade jetzt lernen können

Die ersten zwei Präsenzwochen liegen hinter uns und die Freude über das Wiedersehen bekannter Gesichter stand den SchülerInnen, aber auch den Lehrkräften ins Gesicht geschrieben. Alle Beteiligten haben noch einmal erfahren, wie sehr uns das tägliche Miteinander in den letzten Monaten seit der Zwangsschließung am 16. März 2020 gefehlt hatte. Hier spielen natürlich in erster Linie persönliche Kontakte und der direkte Austausch eine Rolle, aber auch die Möglichkeit, interaktiv neue Stoffe zu vermitteln, zu lernen und zu vertiefen. Leider sind wir aber von Normalität noch weit entfernt. Auch wenn wir zurzeit glücklicherweise ein vergleichsweise hohes Maß an Präsenzunterricht pro SchülerIn bieten können, muss weiterhin mindestens bis zu den Sommerferien im Schichtbetrieb gearbeitet werden.

Deswegen muss aber keiner – weder SchülerInnen noch Eltern – in Sorge sein, dass wichtige Lerninhalte verpasst werden. Auch wenn die jetzige Situation gewiss nicht erstrebenswert ist, bietet sie dennoch die Gelegenheit, Verschiedenes sogar besser oder intensiver zu lernen.

Nur zwei Beispiele sollen dies zeigen: Zunächst lernt mancher ein solch hohes Maß an Selbstständigkeit, die das Homeschooling zwangsläufig fordert, erst im Studium – unsere SchülerInnen haben nun schon ganz früh die Gelegenheit, selbstständiges Arbeiten zu trainieren. Natürlich gehört auch ab und zu ein Scheitern dazu und helfende Hände von Eltern und Lehrkräften sind nötig, doch gerade dadurch werden die Kinder und Jugendlichen gestärkt und mit einer Erweiterung dieser ganz zentralen Kompetenz aus dieser schweren Phase herausgehen. Des Weiteren können die Lernenden beispielsweise in Sprachen oder anderen sprach- und textlastigen Fächern wie Geschichte in normalerweise nicht möglichem Maße das schriftliche Interpretieren trainieren.

Die ersten Wochen des alleinigen Homeschoolings konnten bei vielen SchülerInnen eine erfreuliche Entwicklung in Bezug auf diese Aspekte zeigen. Natürlich kann dieses Prinzip nicht lange durchgehalten werden, da es bei der Vermittlung von neuem Unterrichtsstoff eines interaktiven Austausches bedarf. Nichtsdestotrotz befinden wir uns auch jetzt in einer Situation, in der wir die sich abwechselnden Phasen von Präsenzunterricht und Homeschooling nutzen können, um einerseits neue Aspekte einzuführen und diese andererseits ausführlich und mit wichtiger Eigenverantwortlichkeit üben können.

Nicht vergessen werden dürfen die Lehrkräfte, die in der neuen Situation auch viel Neues ausprobieren und lernen. Unterricht vor einer Klasse ist wirklich etwas Anderes als mit Video-Konferenzen oder über Arbeitsaufträge, die in LANIS gestellt werden.

Auch wenn diese Erkenntnisse erfreulich und beruhigend sein können – nichts ersetzt das tägliche Miteinander, dem alle Beschäftigten des PDR entgegenschauen.

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